2003

 

1933

 

1892

 

1882

1882 konnte die Bruderschaft erstmals eine gestickte Fahne ihr Eigen nennen. Diese sogenannte “Stickfahne” ist aufwendig – in rotem Samt mit grünem Randstreifen ebenfalls aus Samt, jeweils mit Goldtressenband eingefasst – gestaltet und besteht aus zwei unterschiedlichen und aufeinander genähten Fahnentüchern  (Doppeltuchfahnen), die jeweils mit unterschiedlichen Randmotiven reichlich bestickt sind. Mittig ist der hl. Sebastianus dargestellt. Dreiseitig sind goldene Fransen umnäht und an der Stangenseite sind 5 goldfarbene Schlaufen aus Tressenband angebracht. In den Jahren 1992/93 wurde diese Fahne aufwendig restauriert und erstrahlt seitdem in nahezu neuem Glanz.

Auf der Rückseite in Umschrift des aufgestickten Kreuses (diese Kreuzform wird Weihe- oder Apostelkreuz genannt) eingestickt: St. Sebastianus Bruderschaft in Allrath 1882

 

1880

Die Sankt Sebastianus Bruderschaft konnte im Jahre 1880 eine neue große und aufwendig gestaltete Schwenkfahne erwerben. Diese Schwenkfahne ist beidseitig bemalt und zeigt rechts den Namenspatron der Bruderschaft, den hl. Sebastianus als Märtyrer, und links den Evangelisten und Pfarrpatron, den hl. Matthäus.
Im oberen mittleren Hintergrund wird die Mutter Gottes mit dem Jesuskind auf dem Schoß dargestellt; in Anlehnung an die ursprüngliche Namensgebung der Bruderschaft “Zu Ehren der hl. Mutter Gottes und des hl. Sebastianus”. Diese Darstellung von Pfarrpatron und Namenspatron der Bruderschaft ist einmalig im Kreisgebiet und zeigt auch die tiefe Verbundenheit der Allrather Bruderschaft zu ihrer Kirche. Im unteren Bereich sind zu Füßen des Märtyrers der Mantel, der Helm und das Schwert eines Legionsführers dargestellt; diese Stellung hatte Sebastianus einmal inne. Darüber hinaus wird mittig noch eine einzelne zweiblütige Blume dargestellt.
Umläufig sind (von außen nach innen) Eicheln, verschiedenfarbige miteinander verbundene Schleifen (Heraldikschleifen) auf einem Nagelrahmen und der Namenszug der Bruderschaft selbst aufgebracht. Die Schwenkfahne ist eine “bedruckte” bzw. “bemalte” Fahne (gen. “Eintuchfahne”, d.h. Druck oder Maltuch ist einfach ausgeführt). Die Abbildungen der Motive sind zuerst in den Umrissen mit speziellen Stofffarben auf das Fahnentuch aufgemalt und in einem weiteren Arbeitsgang dann jeweils farbig ausgemalt worden. Um die Farbenaufträge geschmeidig zu erhalten (d.h. Risse und Abblätterungen zu vermeiden), wurden die Fahnen in mehreren Arbeitsgängen getrocknet bzw. immer wieder mit heißem Wasserdampf angefeuchtet und wieder getrocknet, bevor ein weiterer Fahraufstrich erfolgte (Anm. die Drucktechnik für Fahnen wurde erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingeführt). Dieses Verfahren führt dazu, dass die Farben in den jeweiligen Stoff einziehen konnten und dadurch sich dem Stoffgefüge anpassten und die geforderte Geschmeidigkeit einer Schwenkfahne so sichergestellt werden konnte. Die Schwenkfahne sollte den alljährlichen Umzügen und Prozessionen der Bruderschaft einen besonderen Glanz verleihen.