Kirche von 1967

Der Altarschrein in der Kirche St. Matthäus Allrath

 An der Wand rechts hinter dem Altar ist seit Dezember 2008 ein besonderes Prunkstück zu sehen, auf das viele Allrath, vor allem aus der älteren Generation, lange gewartet haben. Der Kirchenvorstand um Pastor Jos Houben hat sich mit Erfolg beim Erzbistum Köln um die „Rückkehr der Heiligen“ bemüht. Das. Was man jetzt bewundern kann, ist in der Tat bemerkenswert. Die nicht unerheblichen Kosten in Höhe von annähernd 80.000 Euro wurden zu 85% vom Erzbistum Köln, der Rest aus örtlichen Spenden gedeckt.

In einem von der Kölner Künstlerin Ingrid Bussenius, die u.a. die Domschatzkammer in Köln gestaltet hat, entworfenen 7,75 m hohen und 4 m breiten Altarschrein sind die Heiligenfiguren aus den drei Altären der alten Kirche wieder zu sehen. Dabei fasste sie diese in Form eines Treppengiebels, der wiederum dem Umriss eines Altars gleicht, zusammen. In dessen eingearbeitete Nischen wurden die Figuren montiert.

Die gelungene Restaurierung wurde von der gebürtigen Neusserin Sabine Hermes in ihrer Kölner Werkstatt ausgeführt, fünf Monate hat sie hierfür gebraucht. Der hölzerne, in einem schlichten, sich den Mauersteinen anpassenden Braunton gehaltene Schrein wurde von Richard Krey aus Pulheim gebaut.

Die über 100 Jahre alten, prächtigen Figuren aus Eichenholz stammen aus dem Hauptaltar und den beiden der Gottesmutter Maria und dem hl. Josef geweihten Seitenaltären der 1965 abgerissenen Kirche. Sie wurden von der Restauratorin wie folgt arrangiert (von oben, jeweils von links):

Oben ist die Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes zu sehen.

Darunter befinden sich der hl. Matthäus (der Pfarrpatron), Maria, Josef mit Kind, der hl. Sebastian.

Dritte Reihe: die Leidensstationen Jesu: Gethsemane, Geißelung, Dornenkrönung, Kreuztragung.

Vierte Reihe: Maria Verkündigung, Marienkrönung, Tabernakel, Verlobung Maria mit Josef.

Unten: Reliefs Maria mit Elisabeth, Darbringung im Tempel, Der 12jährige Jesus im Tempel.

Das rechte Feld in der vierten Reihe konnte im Juli 2013 wieder besetzt werden. Nachdem das Original „Tod des hl. Josef“ nicht mehr auffindbar war, beauftragte der Kirchenvorstand die Kölner Bildhauerin Cornelia Budde mit einer originalgetreue Nachbildung anhand eines sehr undeutlichen Fotos des Josefsaltars aus der alten Kirche. Farblich gestaltet wurde sie von der Restauratorin Mechthild Struchtrup aus Köln. Die Finanzierung wurde durch eine größere Spende der Frauengemeinschaft Allrath angestoßen und dann mit weiteren Spenden aus der Gemeinde sichergestellt. Entstanden ist ein sich hervorragend an die noch vorhandenen Reliefs anpassendes Kunstwerk.

Durch den Weihestein von 1117 und die alten Heiligenfiguren wurden Zeitzeugen der beiden Vorgängerkirchen mit der jetzigen, dritten Kirche am gleichen Platz vereinigt. Wie lassen sich fast 900 Jahre Kirchen- und Dorfgeschichte besser darstellen?

 

10.3.2019_RE