Die Lanze gehört wie Gebetsstock und –später- auch der Rosenkranz zu einer ‘‘Grundausrüstung‘‘ einer Bruderschaft. Hatte die Lanze, meist auch mehrere in einer Bruderschaft, ursprünglich reine Selbstverteidigungs-zwecke, so wurde die Lanze im Laufe der Jahre doch immer mehr zum symbolischen Zeichen der Führung der Bruderschaft. Die Lanze wurde –meist- vom Bruderschaftshauptmann, oder seinem Vertreter, sowie von weiteren extra benannten Mitgliedern der Bruderschaft zu allen öffentlichen Anlässen (wie Prozessionen, Wallfahrten, Umzüge usw.) getragen. Das Tragen einer solchen Lanze, wie auch das Tragen von Fahnen, galt bis in die Neuzeit als besondere Auszeichnung und Ehre in der Bruderschaft, denn die einzelnen Mitglieder vertrauten diesen Lanzen-Trägern schließlich ihr Leben an. Die spätere Ausstattung einer solcher Lanze mit farbigen Bändern, die vielfach den Farben der jeweiligen Priester-Gewänder im Jahreskreis der Kirche entsprachen, sollte zum Einen die ‘‘Friedfertigkeit in Gott“ symbolisieren, aber auch zum Anderen die ‚Wehrhaftigkeit‘ der Bruderschaft und seiner Mitglieder, welche sich hinter der Lanze formierten, gegenüber jeden darstellen, der es wagen sollte, nicht in Frieden der Bruderschaft entgegenzutreten. In den Zeiten, als das Mitführen einer Lanze nicht mehr ausschließlich der Selbstverteidigung diente, wurden die Lanzenspitzen vielfach aus Gold oder Silber angefertigt. Je nach Ausführung der Lanzenspitze wurden auch gerne umfangreiche Verzierungen –teils mit religiösen Symbolen oder Motiven-eingraviert. Ebenso, so wie auch auf der Lanze der Sankt Sebastianus Bruderschaft Allrath wurden auch –zum Teil reichlich verzierte- Schilder für Gravuren aufgebracht. Das Mitführen der Lanze zu allen öffentlichen Anlässen war auch in der Sankt Sebastianus Bruderschaft Allrath 1533 e.V. Jahrhunderte lang dieser Verpflichtung und diesem Selbstverständnis geschuldet. Die oben abgebildete Lanze ist dem Archiv der Sankt Sebastianus Bruderschaft Allrath 1533 e.V. zugeführt.
Ebenso, wie die Lanze, war auch der Gebetsstock –oder auch mehrere- Teil der ‘‘Grundausrüstung‘‘ einer Bruderschaft. Der Gebetsstock wurde bei Prozessionen und Wallfahrten mitgeführt und diente den Mitgliedern als optisches Zeichen bei einem Gebets- oder Liedwechsel, sowie bei einem Wechsel (bzw. Anfang/Ende) Rosenkranzgesetzes. Hierbei wurde dann der Gebetsstock einmal zur linken und einmal zur rechten Seite hin abgesenkt. Bei diesem Absenken des Gebetsstockes wurden vielfach die Worte ‘‘Ehre sei dem Vater, dem Sohn und dem heiligen Geist‘‘ gesprochen. Ansonsten wurde die Spitze bei Prozessionen und Wallfahrten jeweils senkrecht nach oben gehalten. Vielerorts waren die Träger des Gebetsstockes auch gleichzeitig Vorbeter in der Kirche und hatten innerhalb der Bruderschaft, genau wie die Lanzenträger, eine besondere Stellung inne. Der abgebildete Gebetsstock hat eine Messingspitze in Form eines Spitzahornblattes, darauf aufgesetzt ist ein gleichseitiges Kreuz mit gespreizten Kreuzflügeln. Auf dem Messingblatt ist die Gravur ‘‘Pfarre Allrath 1852‘‘ aufgebracht. Darüber hinaus ist mittig auf dem Spitzahornblatt eine Silberplakette angebracht, auf dem die hl. Mutter Gottes abgebildet ist. Der oben abgebildete Gebetsstock ist ebenfalls dem Archiv der Sankt Sebastianus Bruderschaft Allrath 1533 e.V. zugeführt.